Merke: Lieblingstexte motivieren

Jeder Mensch kennt Texte, die ihm viel bedeuten. Jeder hat früher einmal verschiedene Texte gelesen, die ihm sehr nahe gingen. Und jeder kennt Autoren, deren Worte für uns etwas Besonderes bedeuten oder deren Stil uns sehr gut gefällt. In seiner Muttersprache kennt auch jeder Sprachschüler Texte, die er am liebsten hat. Es gibt folglich Bücher und Texte, mit denen sich die Schüler in der Vergangenheit intensiver beschäftigt haben. Die Schüler haben Texte in Erinnerung, die ihnen am Herzen liegen, weil sie ihr Leben und ihren Charakter prägten und prägen. Beim Spracherwerb können solche Texte den Schülern sehr helfen. Es kommt darauf an, diese Texte zu identifizieren und sie für sich beim Spracherwerb zu nutzen.

Jeder Text, der einem Schüler gefällt, ist ein Hinweis auf den Schüler selbst. Da der Spracherwerb viel mit eigenem Interesse und Motivation zu tun hat, liegt es nahe, auf Texte zurückzugreifen, die dem Schüler gefallen. Interessante Autoren, Titel, Stile sind ein wichtiges Indiz, das Rückschlüsse auf die Motivation der Schüler zulässt. Die fremde Sprache Deutsch wird durch solche Texte ein bisschen mehr zur eigenen Sprache. Die Schüler sind zwar in der deutschen Sprache noch nicht zu Hause, aber jeder neue Text, der einem Schüler gefällt, bringt ihn ein Stück weiter bei der Annäherung an die deutsche Sprache. Jeder Schüler sollte also die aus der Muttersprache bekannten Lieblingstexte in deutscher Übersetzung lesen und auch neue Texte finden, die ihm gefallen.

Wie kann ein Schüler seine Lieblingstexte finden?

1. Suche alte Texte
Denk an Texte, die du in deiner Kindheit und in der Schule gern gelesen hast. Welche Texte haben dir die Großeltern vorgelesen, die Du aus deiner Muttersprache kennst und magst? Lies diese jetzt nicht in Deiner Muttersprache. Besorg dir die deutsche Fassung und lies sie auf Deutsch.

2. Finde neue Texte
Suche Themen, die dich heute bewegen. Such dazu Bücher und Texte. Lies diese Texte ein erstes Mal schnell und dann noch einmal durch. Deine Erinnerung hilft dir, den Kontext zu verstehen.

3. Geh in Buchläden, dort bekommst du guten Rat
Wer bestimmte Autoren schätzt, mag andere. Wer bestimmte Themen mag, findet ähnliche Bücher. Sprich mit Buchhändlern. Sie lesen viel und wissen viel über Autoren und Themen.

4. Entleih dir Bücher aus öffentlichen Bibliotheken
Es gibt deutsche und internationale Klassiker in jeder Bibliothek. Das kostet nichts.

5. Stell dir eine Textsammlung zusammen
Kopier Texte, die du magst und lies sie mehrmals durch. Kommentier selbst Passagen, arbeite mit dem Text. Du kannst die Seiten auch dekorieren.

6. Lies Feuilleton-Artikel
Auch journalistische Texten zu literarischen oder philosophischen Themen können Lieblingstexte werden. Kauf dir die Wochenzeitung Die Zeit, eine Tageszeitung wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Süddeutsche Zeitung oder die Neue Züricher Zeitung und such dir Artikel, die Du interessant findest. Im Bahnhofskiosk findest du zudem Themenzeitschriften wie Geo etc.

Fazit: Such schöne Texte. Wer gerne liest, der liest schnell, wer schnell liest, der lernt schnell.

Merke: Deklamation hilft

Wir lesen meistens stumm. Das ist nicht sinnvoll, da ein Sinn vernachlässigt wird: Das Gehör. Murmeln und lautes Lesen beschleunigen das Lernen. Das zeigen eindrucksvoll Koran- und Thora-Schulen, in denen grundsätzlich laut gelesen wird. Durch das Sprechen lernen Menschen Sprache am besten. Das bedeutet nicht nur im Gespräch, sondern genauso durch den Monolog, die Rezitation und die Deklamation. Sie kombinieren das Gehör mit Sprechen. Solche Techniken helfen überdies, die richtigen Worte zu finden, die Aussprache zu üben, keine langen Pausen einzulegen und das gesprochene Wort zu hören. Das laute Lesen hat also viele Vorteile. Es ist eine extensive Art des Lernens. Das Lesen ist langsamer, es spricht dafür mehr Sinne an und der Lernerfolg ist größer.

Es kann mit Gestik und Mimik deklamiert werden. Auch kann leiser oder sehr laut gesprochen werden. Es soll so sein, als hätte der Schüler ein aufmerksames Publikum vor sich, das er begeistern möchte. Literaturtexte eignen sich dafür besser als Sachtexte, sie sind theatralischer. Das Lautlesen kann gehend oder an einem Stehpult erfolgen. Wichtig ist, dass der Text flüssig von vorn bis hinten durchgelesen wird. Um das Hören zu verstärken, lässt sich die Stimme am PC aufzeichnen. Wenn der Schüler sich danach selbst hört, wird er rasch auf Fehler stoßen.

Wie kann das laute Lesen geübt werden? Laut lesen, sich vorsprechen und rezitieren

1. Übe zunächst allein
Sprich Texte laut vor dich hin. Bleib nicht leise dabei, die Lautstärke ist sehr wichtig dafür, sich selbst zu hören.

2. Sprich, ohne auf den Text zu sehen
Wer laut liest, sollte dabei das freie Sprechen üben. Es ist nicht sinnvoll, immer auf das Textblatt zu schauen. Besser sollte oft das Spiegelbild angesehen werden oder das imaginäre Publikum.

3. Organisier ein Sprechen mit verteilten Rollen
Kopier oder erstelle einen Text, der Dialoge wie ein Schauspiel auf verschiedene Figuren verteilt. Lad ein paar Mitschüler oder auch (deutsche) Freunde ein. Rollen sprechen macht Freude.

4. Lies ohne Pause von Anfang bis Ende alles
Bevor Du Deine Fehler analysierst, solltest du die Übung komplett lesen. Unterbrechungen helfen nicht dem Lernerfolg.

5. Analysiere deine Fehler nicht zuviel
Das Lautlesen zeigt dir Fehler in Aussprache, Grammatik, Wortschatz und Idiomatik. Die Übung macht den Meister, nicht die kritische Betrachtung. Lies lieber öfter und korrigiere Dich so.

6. Keine Angst vor Fehlern
Vor Fehlern braucht niemand Angst zu haben, das weiß der Schüler bereits. Aber auch vor dem lauten Sprechen vor sich selbst muss sich niemand ängstigen.

7. Achte auf den Atembogen
Jeder kurze Satz wird in einem Atemzug gesprochen: einatmen, den Satz sprechen bis zum Satzende und wieder einatmen.

8. Sprich die Sätze, bis alle Fehler behoben sind
Erst wenn der Text ohne Stottern und Stocken flüssig gelesen werden kann, sollte die Übung beendet werden.

Fazit: Lautes Sprechen lohnt sich!

Merke: In Deutschland lernst du Deutsch!

Wer sich zum Deutschlernen in Deutschland aufhält, interessiert sich in der Regel für die deutsche Kultur. Diese lässt sich am besten durch Besuche der verschiedenen Stadtteile, Wanderungen durch die Umgebung oder Reisen in der Region kennenlernen. Solche Aktivitäten bringen die Sprache nah und sie motivieren, Gelerntes anzuwenden. Die Gelegenheit ist günstig, und es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Deutsche freuen sich zudem, wenn sie Sprachschüler treffen. Während des Sprachkurses lässt sich jeden Tag eine Unternehmung planen. Märkte besuchen, Fachleute ansprechen, in Theatergruppen mitwirken und Kulturveranstaltungen genießen. Der Schüler kann also vor und nach dem Kurstag viel unternehmen. Intelligente Menschen sind neugierig und neugierige Menschen stellen Fragen. Und mit Fragen kommt ein Sprachschüler ins Gespräch mit Deutschen.

Alle Schüler sollten also die Gelegenheit nutzen, ihr Sprachenlernen mit dem Kennenlernen des Landes zu verbinden. Während ihres Sprachkurses sollten sie Deutschland richtig kennenlernen. Das Land lernen die Schüler über die Menschen kennen, die sie treffen, über Bücher, Musik, Kunst und Technik sowie über das Reisen. Es gibt viele Bücher über Deutschland, die leicht zu verstehen sind. Wohnen die Schüler in Deutschand, wäre es sicherlich interessant, die Nachbarschaft kennenzulernen. Auch die Straßen und Geschäfte der Umgebung bergen oft viele interessante Aspekte. Es gibt viele preiswerte Reisegelegenheiten, Exkursionen mit der Universität und Veranstaltungen zu Sonderkonditionen. Wer die Gelegenheit hat, in Deutschland Deutsch zu lernen, sollte diese Gelegenheit auch für private Zwecke nutzen.

Viele Menschen mit gleichgerichteten Interessen organisieren sich in Vereinen. Für wenig Geld kann jeder Mitglied werden und die Einrichtungen des Vereins nutzen und andere Menschen kennenlernen. Auf diese Weise entstehen kameradschaftliche Kontakte, deren Sprache Deutsch ist. Solche Kontakte können zu guten Freundschaften mit Deutschen führen. Viele Nichtregierungsorganisationen sind international aktiv und freuen sich über die Mitarbeit von Sprachschülern.

Wo kann ich hingehen?

  • Besuch die Marktplätze der Stadt, kauf dort ein und sprich dabei mit den Verkäufern.
  • Das Fremdenverkehrsamt hat Informationen für Bürger, Gäste und Touristen
  • Such dir tagsüber ein bestimmtes Café und abends eine bestimmte Bar, in die du gehst.
  • Sieh dich bei Bus- und Bahnunternehmen nach Tagesausflügen und Angeboten um
  • Frag in Buchhandlungen und Musikgeschäften die Verkäufer nach guten deutschen Produkten 
  • Es gibt in jede Stadt eine Szene kulturell aktiver Personen
  • Eine Laien-Theatergruppe sucht immer Mitglieder
  • Neben Museen und Konzerten kann man Galerien und Clubs besuchen
  • Überall in Deutschland gibt es Jugendherbergen und Naturfreundehäuser (!)

Wie kann ich Vereine finden?

  • Die Stadtverwaltung hat ein Verzeichnis aller Sporvereine, regional und nach Sportart sortiert.
  • Beim Amtsgericht wird das Vereinsregister geführt. Oft gibt es eine online-Datenbank dazu. 
  • Kirchengemeinden und Wohlfahrtverbände haben einen Überblick über verschiedenste konfessionelle und nichtkonfessionelle Gruppen 
  • Die Volkshochschule und die Universitäten bieten günstige Kurse an 
  • In Supemärkten gibt es oft ein "Schwarzes Brett" mit Suche/Biete-Anzeigen. 
  • Die Tageszeitung deiner Stadt enthält immer nützliche Informationen über Aktivitäten
  • In deiner Nachbarschaft gibt es sicherlich Orte, an denen sich Vereine treffen.

Fazit: Sozialer Kontakt hilft!

Merke: Im Alltag Deutsch praktizieren

Wer Deutschland wirklich gut kennenlernen will, sollte in diese Gesellschaft eintauchen. Dazu gehört es, sich auf Deutsch zu verständigen und deutsche Bekannte und Freunde zu finden. Denn der Alltag und der Bekanntenkreis vermitteln einen unmittelbaren Einblick in die deutsche Gesellschaft. Das klingt logisch und einfach, ist aber nicht immer leicht. In einem fremden Land zu leben, verursacht bei einem Ausländer sicherlich hin und wieder Heimweh und Sehnsucht nach Hause. Das hat zur Folge, dass Sprachschüler Menschen aus dem eigenen Sprachraum treffen wollen. Mit Landsleuten wird die gemeinsame Muttersprache und Kultur gepflegt. Das hilft beim Deutschlernen wenig. Denn das Gehirn arbeitet immer wieder in der Muttersprache. Das schnelle Lernen kommt aber mit der Anwendung des Deutschen, mit dem Denken auf Deutsch.

Die Pflege der eigenen kulturellen Identität ist gut und richtig. Sie sollte aber genau bemessen sein. Das Ziel ist es nicht, im fremden Land die eigene Kultur zu praktizieren. Erstes Ziel sollte es sein, Deutsch zu lernen. Für Aktivitäten in der Freizeit ist es auch einfacher, andere Sprachschüler kennenzulernen. Auch hierbei ist es wichtig, das eigentliche Ziel Deutsch nicht aus den Augen zu verlieren. Der Kontakt zu Deutschen ist zur Erreichung dieses Ziels am besten. Wer sich auf die deutsche Gesellschaft einlassen will, sollte sich von Beginn an nicht in muttersprachlichen Gruppen aufhalten.

Wie lässt sich ein Leben mit weniger Landsleuten erreichen?
Ganz einfach: Setz dich in deinem Kurs nicht neben Landsleute. Kontakt zur eigenen Sprache lässt sich auf wenige Kontakte in Institutionen herstellen. Den Kontakt mit Menschen aus einer anderen Weltregion kann ich auf Deutsch haben. Menschen aus unserer Muttersprache sprechen wir nicht gern auf Deutsch an. Dies vermittelt nämlich ein komisches Gefühl. Gehe also Landsleuten aus dem Weg und verabrede mit anderen Ausländern, auf Deutsch zu kommunizieren. Natürlich soll das nicht unhöflich oder unangenehm sein. Es ist möglich, etwas Kontakt mit Landsleuten zu halten und zugleich viele Deutsche kennenzulernen. Wichtig ist es, sich zu entscheiden, welche Kontakte mit Landsleuten wirklich wichtig sind.

Mach dir jeden Abend bewußt, wieviel du am Tag Deine Muttersprache und wieviel du Deutsch gesprochen hast. Mit wem hast du gesprochen? Warum hast du deine eigene Sprache gesprochen? Was hättest du besser machen können? Überleg dir, welche Kontakte zu Deutschen du willst, wie du sie aufbauen und bestehende Kontakte intensivieren kannst. Probier aus, wie es funktioniert, mit anderen Ausländern auf Deutsch zu sprechen. Sprich auch mit Landsleuten deutsch. Die vielleicht künstliche Atmosphäre, die das Sprechen auf Deutsch dabei schafft, kann als Spiel angesehen werden und lustig sein.

Denk immer daran, was du erreichen willst. Auf Deutsch ein Buch lesen, auf Deutsch studieren, deutsche Geschichte oder andere Fachbereiche auf Deutsch beherrschen. Deutschland als weitere Kultur, als neues eigenes Land kennenlernen.

Fazit: Selbstmotivation steigert die Sprachpraxis.